1. gott ist mächtiger als satan, er ist sogar allmächtig daraus folgt: 2. satan kann nur soweit handeln wie Gott es zulässt. ergo: wenn satan mir gegenüber handelt muß gott damit einverstanden sein und es in seinem plan für mich als sinnvoll erachten, sonst würde er satan daran hindern, ist doch wohl unbezweifelbar logisch. Es ist für mich demnach völlig irrelevant wer handelt: gott oder satan; damit ist satan als tatsächlich existierendes wesen bzw. als verführer zur sünde eine sinnlose konstruktion, die u.U. als archetyp eine sinnvolle funktion haben kann. zB Hiobgeschichte: letztlich mußte gott es für sinnvoll erachten, dass satan den hiob versucht sonst hätte er dies verhindert d.h. letztlich hat gott hiob versucht. (zumindest kommt es für hiob aufs gleiche hinaus)

Danke für diesen Beitrag, dessen grundlegenden Thesen ich allerdings nicht zustimmen kann. Zunächst einmal missverstehen Sie den biblischen Allmachtsbegriff. Wenn die Bibel sagt „Gott ist allmächtig“, meint sie ja: Gott ist allmächtig, da er in seinem Handeln keinen äußeren Zwängen unterworfen ist. Dass Gott z.B. nicht lügen kann, hat seine Ursache also nicht darin, dass er dem Diktat einer äußeren Macht untersteht, die ihn zur Wahrheit verpflichtet. Das einzige, was Gott zur Wahrheit verpflichtet, ist er selbst.

Christen glauben nun, dass Gott den Menschen voller Absicht als ein freies Gegenüber erschaffen hat. Wir können uns folglich vollkommen frei für oder gegen Dinge (selbst für oder gegen Gott) entscheiden. Gott hat sich in diesem Zusammenhang also selbst verpflichtet, nicht in unseren freien Willen einzugreifen. Der springende Punkt ist nun:

Gott ist natürlich nicht damit einverstanden, wenn wir die Entscheidung treffen, uns in einer Sache vom Teufel verführen lassen. Nehmen wir hier das Extrembeispiel: Ist Gott wirklich damit d’accord, wenn sich ein Mensch aufgrund einer erfolgreichen Versuchung des Teufels dazu entscheidet, sich von Gott lebenslang abzuwenden? Natürlich nicht. Der Haken Ihres Denkmodells ist daher, dass Sie den Menschen als Spielball zwischen Gott und Teufel ansehen, der selbst gar nicht über sich bestimmen kann.

So kann man zwar denken, es ist aber nicht, was Christen glauben. Hier erschuf Gott den Menschen wie gesagt als freies Gegenüber. Christen glauben: Der Teufel führt uns in Versuchung, sein oberstes Ziel: Verhindern, dass ein Mensch sich dazu entscheidet, eine vertrauensvolle und persönliche Beziehung mit Gott einzugehen bzw. zu haben. Der Teufel kann aus christlicher Sicht aber nicht darüber bestimmen, wie wir uns entscheiden – entscheiden tun immer noch wir.

Auch Gott kann, so glauben Christen, nicht über uns bestimmen. Wir entscheiden uns entweder für etwas (z.B. für Gott) oder gegen etwas (z.B. gegen Gott). Wir sind also alles andere als ein Spielball, sondern ernst zu nehmende Akteure, um die beiden Seiten „werben“. Für welches Angebot wir uns letztendlich aber entscheiden, das ist allein unsere Sache..