Entweder war Jesus ein Lügner und zwar genau dann, wenn es nicht stimmt, was er sagt und er sich darüber im Klaren ist, dass es nicht stimmt. Oder Jesus war ein Psychopath, ein Verrückter und zwar genau dann, wenn es nicht stimmt, was er sagt und er auch nicht weiß, dass es nicht stimmt. Oder aber: Es stimmt, was Jesus von sich behauptet, dass er wirklich Gott selbst ist.“ Wie kann man nur so einen Unsinn behaupten! Es gäbe nur 3 Möglichkeiten? Noch nie was von Mythenbildung gehört, von subjektiven Berichten, von Legendenbildung…. Spricht nicht gerade für ein hohes Niveau so ein Geschichtsverständnis…. Fundamentalglauben leistet der Unvernunft offenbar Vorschub. Einfache Antworten auf komplexe Fragen, auch typisch für Fundamentalisten.

Danke für diesen Beitrag, auch wenn er – in aller Höflichkeit – etwas überraschend daherkommt. Denn in jedem Beitag, in dem ich mich auf den von Ihnen aufgeworfenen Punkt beziehe, erwähne ich relativ breit Folgendes (und ich zitiere lediglich):

„Moment“, sagen nun einige, „ist das, was wir heute in den Evangelien lesen, überhaupt historisch glaubwürdig? Sind die ganzen Berichte über Jesus nicht viel eher Mythen und Legenden?“ Ich kann diese Frage ganz gut nachvollziehen und es mag Sie vielleicht überraschen: In der gegenwärtigen historischen Jesusforschung wird kaum noch die Ansicht vertreten, dass es sich bei den Evangelien um historisch unzuverlässige Quellen handelt, im Gegenteil. Diesem Thema hatte ich, gerade weil es so wichtig ist, bereits einen eigenen Beitrag gewidmet, vgl. hier.

Möglicherweise haben Sie diesen Absatz überlesen und/oder den angegebenen von Link, in dem ich auf die aktuellen geschichtswissenschaftlichen Standpunkt der „Leben-Jesu-Forschung“ eingehe, übersehen.

Holen Sie das gerne nach, von einem niedrigen geschichtswissenschaftliches Niveau dürfte dann eigentlich keine Rede mehr sein. Aber es bleibt natürlich dabei: Wenn Sie meine Ausführungen zur Historizität der Lebensberichte Jesu unangemessen finden sollten, schreiben Sie gerne wieder.

Herzliche Grüße

Stephan Lange