25. Argument: Wenn Gott allmächtig ist, dann muss er in der Lage sein, einen beliebig schweren Stein zu erschaffen. Kann er auch einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass Gott ihn nicht heben kann? Wenn er ihn erschaffen kann, dann ist er nicht allmächtig, weil es einen Stein gibt, den er nicht heben kann. Wenn er ihn nicht erschaffen kann, dann ist er bereits am Erschaffen dieses Steins gescheitert und damit auch nicht allmächtig. Es existiert nur eine logische Antwort auf dieses Dilemma.

Danke für diesen häufig gestellten Einwand, der ja einen grundlegenden Haken hat: Er missversteht in voller Breite das biblischen Verständnis von „Allmacht“. Natürlich spricht die Bibel davon, dass Gott allmächtig ist, aber im gleichen Atemzug spricht sie ja auch davon, dass Gott z.B. nicht in der Lage ist zu lügen. Oder auch nicht, sich selbst untreu zu sein. Im biblischen Sinne ist das kein Widerspruch, weil Allmacht hier nicht so gemeint ist, wie es der Verfasser dieses Einwands tut.

Wenn die Bibel sagt „Gott ist allmächtig“, meint sie ja: Gott ist allmächtig, da er in seinem Handeln keinen äußeren Zwängen unterworfen ist. Dass Gott z.B. nicht lügen kann, hat seine Ursache also nicht darin, dass er dem Diktat einer äußeren Macht untersteht, die ihn zur Wahrheit verpflichtet. Das einzige, was Gott zur Wahrheit verpflichtet, ist er selbst. Und kommen wir letztlich zum „Stein-Einwand“, hilft uns C. S. Lewis, wenn er sagt:

Du darfst Ihm Wunder zuschreiben, aber nicht Widersinn. … Es bleibt wahr, dass alle Dinge bei Gott möglich sind; das innerlich Unmögliche [wie z.B. unser Stein] aber ist nicht ein Ding, sondern ein Nichts. Es ist für Gott genauso wenig möglich wie für das schwächste Seiner Geschöpfe, von zwei einander ausschließenden Alternativen beide zu verwirklichen; nicht weil Seine Macht behindert wäre, sondern weil Unsinn eben Unsinn bleibt, selbst wenn er von Gott handelt.