Die Christen, die Juden und die Muslime glauben doch alle an denselben Gott. Das war doch über 1000 Jahre lang der alttestamentarische Rache- und zornbebende Strafgott Jahwe. Der hat laut der Bibel so allerhand Sauereien entweder selbst angerichtet oder von seinen Anhängern verlangt. Man lese einfach mal nach im „Buch der Bücher“. Dann vor etwa 2000 Jahren hat sich dieser Gott verdreifacht, in Vater, Sohn und heiliger Geist, er wurde quasi zur multiplen Persönlichkeit. Die heilige Einfalt in der Dreifaltigkeit!! Heute würde man sowas psychiatrisch behandeln. Als solcher ist er ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau eingegangen und hat sich selbst (den Sohn) per Telepathie gezeugt. Seine Mutter war auch nach seiner Geburt noch Jungfrau!!! Dieser Mann, der sein eigener Vater war, ist nach seiner ungerechten Hinrichtung, die er selbst (oder sein Vater) gewollt hat, von den Toten auferstanden und leibhaftig in den Himmel aufgefahren. Seine Mutter (und Geliebte) ist ihm dann irgendwann gefolgt. Dort sitzt er nun und steuert den Lauf der Welt.(mehr schlecht als recht). Wenn ich dieses nicht glaube und meine Sünden nicht bereue, werde ich mit ewigen Höllenqualen noch nach meinem Tode bestraft, obwohl er doch bereits am Kreuz alle Sünden der Welt abgebüßt hat. Ja geht’s noch? Dagegen ist Woodoo ja der reinste Leuchtturm der Wissenschaft.

Danke für dieses Statement, auf den ich gerne eingehe – einen polemischen Unterton würde ich allerdings gerne Außen vor lassen. Denn im Kern stellen Sie ja eine sehr berechtige und vollkommen nachvollziehbare Frage – nämlich die nach der Dreieinigkeit. Und diese Thematik ist ja in der Tat keine leichte Kost: Christen sagen ja, dass sie nicht an drei Götter und auch an nicht an einen Gott, dem nur eine Person innewohnt – sondern: Christen sagen, dass Sie an einen Gott glauben, der sich in drei Personen offenbart. Das meint natürlich nicht, dass man sich Gott wie so einen Kuchen vorzustellen hat, der in drei Teile aufgeteilt ist.

Ich versuche mal exkursartig ein Bild für die Dreieinigkeit zu zeichnen. Und wie jedes Bild wird auch dieses natürlich seine Grenzen haben. Sie kennen wahrscheinlich auch Kerbereos, den Höllenhund aus der griechischen Mythologie, der den Eingang zum Hades bewacht. Kerbereos war ein dreiköpfiger Hund, was also für uns hier gerade ganz interessant ist. Als solches Wesen hatte Kerbereos drei Personen mit eigenem Verstand und Geist in sich vereint; nichtsdestotrotz stellt Kerbereos einen einzigen Hund dar.

Das könnte möglicherweise eine ganz gute Analogie für drei Personen in einem Wesen sein. Das ist natürlich nur ein Bild, das wie gesagt seine klare Grenzen hat, im Kern aber recht gut das ausdrückt, wie die Dreinigkeit an sich zu sehen ist: Der erste Kopf ist Gott-Vater, der zweite Kopf Gott-Sohn, der dritte Kopf Gott-Geist – alles zusammen ist das Gott.

Christen glauben übrigens auch nicht, dass Gott erst im Neuen Testament plötzlich dreieinig wurde, sondern dass er das seit Ewigkeit her bereits ist. Es ist also wörtlich zu verstehen, wenn es in 1. Joh 5 heißt: „Gott ist Liebe“ – denn Liebe braucht nun mal ein Gegenüber, das geliebt werden kann. Gott ist in sich liebevolle Beziehung – vom Vater zum Sohn zum Geist und zurück. Es ist aber völlig in Ordnung, wenn Ihnen das alles etwas “abstrakt” vorkommt.

Zu Ihren konkreten Kritikpunkten kann ich leider nicht viel beisteuern, denn Sie treffen  mit Ihren Ausführungen und Gedanken, bei allem Respekt, wirklich nur an sehr wenigen Stellen das, was Christen glauben. Angesichts der Tatsache, dass Sie z.B. die davon ausgehen, dass es sich bei der Mutter Jesu (= Maria) und bei der Jüngerin Jesu (= Maria Magdalena) um ein und dieselbe Person handelt, zeigt, dass Sie das, was Sie kritisieren, noch nicht richtig kennen.

Das erinnert an einen „Strohmann-Trugschluss“, den selbst Wikipedia gut beschreibt:

Statt auf die tatsächliche Position des Gegners und seine Argumente einzugehen, wird [bei einem Strohmann-Trugschluss] gegen einen nicht anwesenden, fiktiven Gegner – den „Strohmann“ – argumentiert, dabei werden diesem oft verzerrte und undifferenzierte Versionen der gegnerischen Argumentation in den Mund gelegt.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich finde gesunde Skepsis gerade bei solch einer wichtigen Thematik wie Gott & Glaube wichtig – haken Sie also gerne weiter kritisch nach. Aber es fällt mir logischerweise schwer, etwas erklären zu wollen, vom dem ich gar nicht ausgehe. Sicher, aus ganz grober Sicht stimmen Ihre Ausführungen – aber eben nur aus ganz grober.