Zum eher unbeliebten Thema ‚Tod‘ gibt es ja unterschiedliche Ansichten: Im Bundesreisekostengesetz ist z.B. ganz gefühlsbetont vermerkt: „Stirbt ein Bediensteter während einer Dienstreise, so ist damit die Dienstreise beendet.“ Woody Allen sagte einmal: „Vor dem Sterben habe ich keine Angst. Ich möchte bloß nicht dabei sein, wenn es passiert.“ Und nicht weniger scharfzüngig beschrieb es auch schon Voltaire: „In den meisten Fällen ist die Todesursache eines Menschen sein Leben.“

Aber das Thema kann – und sollte – man natürlich auch etwas ernsthafter angehen. Man kann sich etwa die Frage stellen, ob es nach unserem Tod eigentlich mit uns weitergeht. Im Jahr 2009 veröffentlichte der Bertelsmann Stiftung hierzu eine Umfrage, in der 33 Prozent der Befragten erklärten, sie glaubten sehr fest oder ziemlich fest an eine Auferstehung der Toten, die Unsterblichkeit der Seele oder eine Wiedergeburt. Ein weiteres Drittel glaubt dies mittel oder wenig, das restliche Drittel gar nicht. Also alles recht ausgeglichen, zumindest nach dieser Einteilung. Hätte ich gekonnt, hätte ich dieser Umfrage noch gerne eine weitere Frage hinzugefügt, nämlich: „Halten Sie es eigentlich für wünschenswert oder interessant, dass es ein Leben nach dem Tod geben könnte?“ Und ich könnte mir gut vorstellen, dass hier Antworten wie die folgenden nicht selten gewesen wären:

„Irgendwann hat man alles erlebt, alles gemacht, alles gesehen und irgendwann hat man dann keinen Spaß mehr am Leben, weil es eben immer das Gleiche ist. Nein, ich würde auf keinen Fall ewig leben wollen.“

„Ein Leben nach dem Tod? Keine Ahnung, ich werde es dann schon merken, ob es weitergeht, da mache ich mir aber jetzt noch keine wirklichen Gedanken drüber.“

„Ich würde sagen, es kommt auf die Umgebung drauf an…“

Ich finde alle diese Meinungen recht interessant, vielleicht finden Sie sich ja sogar in der einen oder anderen wieder. Bei allem notwendigen Respekt komme ich aber um zwei große Fragen nicht herum. Die erste lautet: Wie können wir uns eigentlich so sicher sein, dass es gut ist, bei einem Thema wie ‚Leben nach dem Tod‘ gleichgültig und abwartend zu sein? Können wir es uns wirklich leisten, diese Frage einfach so auf uns zukommen zu lassen?

Vielleicht können wir das ja sogar – aber möglicherweise auch nicht? Denn wenn es doch stimmen sollte, dass es ein Leben danach gibt, dann ist es ja sehr gut möglich, dass die Sache, wie wir im Jenseits leben werden, eng mit den Entscheidungen verknüpft, die wir im Diesseits treffen. „Moment“, denken da nun vielleicht einige, „warum muss es da überhaupt einen Zusammenhang geben? Vielleicht hat unser Dasein im Hier und Jetzt ja auch überhaupt keinen Einfluss auf ein mögliches Leben nach dem Tod.“ Ich kann diesen Einwand (oder ähnliche) ganz gut nachvollziehen und will auch gar nicht sagen, dass man so nicht denken werden darf. Es besteht ja immerhin die Möglichkeit, dass diese Vermutung stimmen könnte.

Meine Rückfrage wäre aber: Auf welcher Grundlage basiert diese Annahme? Gibt es eine gute Begründung für diesen Gedanken? Welche Gründe gibt es dafür, dieser Ansicht Glauben zu schenken? Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich frage das keineswegs, um anstößig zu wirken, ich halte diese Fragen wirklich für sehr wichtig. Ich finde nur, dass es wenig vernünftig ist, seine Vorstellungen von einem möglichen Leben nach dem Tod auf bloßen Vermutungen aufzubauen – Annahmen also, die aufgrund ihres subjektiven Charakters nicht wirklich begründbar sind. Die einer kritischen Prüfung nicht standhalten können.

Ich denke mir vielmehr, dass jeder von uns seine Vorstellungen zum Leben auf etwas gründen möchte, was sowohl subjektiv wie auch objektiv gut begründbar und damit auch wirklich überzeugend ist. Wir werden um unseren verdienten Lohn gebracht, wenn wir uns mit weniger zufrieden geben.

Aber vielleicht haben Sie ja auch gar nicht so das Problem mit dem Gedanken, dass unsere Entscheidungen im Hier und Jetzt Einfluss auf ein mögliches Leben danach haben könnten. Aber möglicherweise denken Sie: „Ich entscheide mich ja im Grunde sehr oft für das Gute. Okay, ich greife hier und da auch mal daneben, aber im Großen und Ganzen bin ich ein hilfsbereiter und guter Mensch. Wenn es also wirklich so jemanden wie Gott und ein Leben nach dem Tod geben sollte, dann habe ich da sicherlich keine allzu schlechten Karten.“

Auch hier will ich gar nicht sagen, dass man so nicht denken darf. Ich möchte nur darauf hinweisen: Wenn es wirklich ein Leben nach dem Tod geben sollte, dann begibt man sich mit dem Gedanken, dass dieses Leben auf jeden Fall und unter allen Umständen durch unseren guten Leistungen im Hier und Jetzt bestimmt wird, auf gefährliches Glatteis – Glatteis, das dem Druck möglicherweise nicht standhält. Denn bei Weitem nicht jeder, der ein Leben nach dem Tod annimmt, denkt, dass das Leistungsprinzip hierbei eine ausschlaggebende Rolle spielt.

Vielleicht haben wir es einmal so gehört, dass das eben so sei, oder wir würden es uns so wünschen. Fakt ist aber, dass engagierte Christen der festen Überzeugung sind, dass unsere guten Taten und unser gutes Handeln nicht den geringsten Einfluss darauf haben, wie wir das Leben nach dem Tod verbringen. Sie würden gute Werke zwar nie als unwichtig, aber auch nie als entscheidend bezeichnen. Vielleicht stimmt das, vielleicht auch nicht. Was ich damit eigentlich nur sagen will, ist: Wer meint, dass ein an sich gut geführtes Leben automatisch die Eintrittskarte für den Himmel (sofern es den überhaupt gibt) sind, der unterliegt einem gewaltigen Trugschluss.

Wenn das mit dem Leben nach dem Tod wirklich stimmen sollte, könnte die Strategie ‚Abwarten und Tee trinken‘ unter Umständen sogar ein folgenschweres Eigentor gewesen sein. Ich denke: Wenn auch nur die kleinste Chance besteht, dass es tatsächlich stimmen könnte, wäre mir mein eigenes Leben danach – genau wie mein aktuelles – viel zu kostbar und zu wertvoll, als dass ich mir zu wenig Gedanken darüber machen würde; deshalb könnte zumindest ich so einem Thema nicht gleichgültig und abwartend gegenüber stehen.

Meine zweite Frage lautet: Haben wirklich unsere Wünsche einen Einfluss darauf, ob es etwas wirklich gibt oder eben nicht? Und nur kurz einmal angenommen, es würde nach unserem Tod tatsächlich weiter gehen. Wie sollten wir dann die Wahl haben zu sagen: „Nein danke, fangt ruhig ohne mich an. Weiterleben will ich eh nicht, es interessiert mich auch nicht sonderlich.“ Nein, wenn es stimmt, dann findet es statt – ob wir es wollen oder nicht. Die entscheidende Frage sollte nach meiner Ansicht daher nicht lauten: „Ist ein Leben nach dem Tod interessant oder wünschenswert?“ oder „Sollte ich mein Leben überdenken, weil es nach dem Tod vielleicht weiter geht?“, sondern: „Stimmt die Annahme, dass es ein Leben nach dem Tod gibt?“

Es wäre ja recht naiv, seine Einstellung zu seinem Leben nur auf Basis bloßer Vermutungen zu ändern. Und genauso leichtsinnig wäre es auch zu denken, dass eine Sache genau deshalb nicht stimmen kann, weil ich ihr gleichgültig gegenüberstehe oder weil ich sie als uninteressant und unwichtig erachte. Und nur, weil ich mir wünsche, dass etwas nicht eintrifft, heißt das ja keineswegs, dass es nicht trotzdem eintrifft. Nur weil ich mir zum Beispiel keine Konflikte wünsche, bedeutet das eben nicht, dass es nicht zu Konflikten kommt.

Natürlich trifft das Gleiche für das Gegenteilige zu: Nur weil sich manche ein Leben nach dem Tod wünschen oder es für einen interessanten Gedanken halten, heißt das auch noch lange nicht, dass es solch ein Leben wirklich gibt. Ich bin daher der Meinung, dass uns subjektives Interesse und Wunschdenken, egal, in welche Richtung es steuert, nicht viel bei der Bewertung des eigentlichen Wahrheitsgehalts weiterhilft. Nein, wir brauchen eine besser begründete Beurteilungsgrundlage.

Aber es gibt ja nicht nur die, die aus wunschtechnischen Gründen ein Problem mit der Vorstellung eines ewigen Lebens haben, sondern auch die, die verstandesmäßige Einwände gegen diese Annahme hervorbringen. Betrachten wir die Frage „Gibt es einem Leben nach dem Tod?“ daher einmal mit der logischen Brille. Dann stellen wir fest, dass (wenn überhaupt) nur eine der beiden Ansichten richtig sein kann: Entweder gibt es ein ewiges Leben nach dem Tod oder eben nicht.

Natürlich könnten auch beide Annahmen falsch sein. Fernöstliche Traditionen haben ja zum Beispiel noch weitere Vorstellungen, wie ein Leben nach dem Tod aussehen könnte. Aber eines ist sicher: Stimmen, wie es nach unserem Tod mit uns weitergeht, dass kann nur genau eine einzige Möglichkeit. Es ist rein logisch sogar ausgeschlossen, dass alle Möglichkeit falsch sind – nein, irgendeine muss stimmen.

Schauen wir uns die beiden gegensätzlichen Lager einmal genauer an, also die, die ein ewiges Leben dem Tod annehmen und die, die sagen, dass unsere Existenz nach unserem Tod endet. Die eine Seite fängt an zu fragen: „Woher sollen wir denn wissen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt? Welche Beweise haben wir dafür, von so etwas auszugehen?“ Ich finde diese Frage durchaus berechtigt – und die Antwort lautet natürlich: Es gibt keine Beweise für ein Leben nach dem Tod. Fairerweise könnte man dem entgegnen, dass es aber genauso wenig Belege dafür gibt, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. Aber ich will nun gar nicht sagen, dass eine Sache deshalb stimmen muss, weil man ihre Nicht-Existenz nicht beweisen kann. Das wäre naiv. Der Philosoph Sam Harris schreibt in diesem Zusammenhang in seinem Buch Das Ende des Glaubens:

„Sag einem gläubigen Christen, dass seine Frau ihn betrügt oder dass gefrorener Joghurt einen Menschen unsichtbar machen kann, dann wird er wahrscheinlich wie jeder andere Mensch Beweise fordern und die Behauptungen nur glauben, wenn ihn diese Beweise überzeugen. Sag ihm, dass das Buch auf seinem Nachttisch von einer unsichtbaren Gottheit geschrieben wurde, die ihn mit ewigen Feuer bestrafen wird, wenn er nicht jede darin enthaltene unglaubliche Behauptung über das Universum glaubt, dann braucht er dafür anscheinend nicht den geringsten Beweis.“

Der Biologie Francis Crick geht sogar noch einen Schritt weiter. Er fragt, wenn religiös Gläubige wirklich an ein Leben nach dem Tod glauben, warum führen sie dann keine aussagekräftigen Experimente zum Beweis durch?“ Die Antwort auf Cricks Frage lautet, dass die meisten Gläubigen eben nicht auf der Grundlage wissenschaftlicher Ergebnisse an ein Leben nach dem Tod glauben. „Sondern?“, denken nun vielleicht manche, „woher weiß etwa der gläubige Christ dann, dass es ein Leben nach dem Tod geben soll? Weil es die Bibel ihm sagt… Und woher weiß er, dass die Bibel Recht hat? Weil das für ihn nun einmal so ist. Die Bibel hat also Recht, weil die Bibel Recht hat. Glauben ohne Denken also, darauf kann ich gerne verzichten.“

Ich denke: Diese Sorge darf man haben, die ist durchaus berechtigt. Denn der Eindruck, dass man seinen Verstand am besten auf ‚Standby‘ schalten sollte, wenn man sich mit dem Gott und Glauben beschäftigt, ist ja oft gar nicht so unbegründet. So wie in der berüchtigten Bibelstunde, von der ich mal gehört habe. Dort schlägt der Pfarrer die Bibel auf und fängt an zu lesen: „Und Eva war“ – und dann blättert er weiter – „300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 50 Ellen hoch. Und von innen und außen war sie ganz mit Pech beschmiert.“

Er hat aus der Geschichte von Adam und Eva vorgelesen, hat dann aus Versehen zu weit geblättert und ist bei der Geschichte von der Arche Noah gelandet. Und jetzt versucht er verzweifelt, diesen Text auszulegen. Er sagt also: „Nun gut: Dass Eva 300 Ellen lang und 50 Ellen breit und 50 Ellen hoch war, das können wir uns durchaus vorstellen. Denn sie war immerhin die Mutter des Menschengeschlechts. Aber dass Eva von innen und außen ganz mit Pech beschmiert war – das können wir uns nicht vorstellen. Das müssen wir einfach glauben.“

Nein, so kann es natürlich nicht sein: Kein Glauben ohne Denken! Ich kann nun natürlich nur als überzeugter Christ sprechen, aber Christen glauben ja gerade, dass Gott alles geschaffen hat und damit auch unseren Verstand. Und es wäre daher ziemlich töricht, anzunehmen, dass Gott dem Menschen einen Verstand gibt, nur um dann mit Biegen und Brechen darauf zu drängen, dass er ihn bitteschön nicht benutzen soll. So, als wenn Gott sagen würde: „Oh! Das mit dem Verstand, das war ein dummer Fehler von mir. Wenn’s geht, nicht benutzen, ja?“ Nein, die Tatsache des Verstandes spricht für mich als Christ sehr dafür, dass dieser auch einen Sinn hat und gebraucht werden soll und muss. Gerade deshalb finde ich: Den Verstand bei Themen des Glaubens eingeschaltet zu lassen, ist wichtig und erwünscht. Auch bei solch einem kontroversen Thema wie der Frage, ob es Leben nach dem Tod geben kann?

Und gerade vor diesem Hintergrund kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn viele sagen, dass ihr gesunder Menschenverstand ihnen nicht erlaubt, anzunehmen, dass es ein Leben nach dem Tod geben soll. Richard Dawkins fasst das Ganze recht gut zusammen, wenn er schreibt, dass er nicht glaube, weil er ein heiliges Buch gelesen hätte, sondern weil er keine Beweise für Gott oder ein Leben nach dem Tod gefunden habe. Recht schnell wurden hier Gegenstimmen laut, die betonten, dass es natürlich keine Beweise dafür, aber natürlich auch keine Beweise dagegen gefunden wurden.

Ich konnte aber diejenigen ganz gut verstehen, die darauf erwiderten, dass es auch falsch sei, immer und überall irgendetwas ohne ausreichende Beweise zu glauben. Das hat im 19. Jahrhundert auch bereits der britische Philosoph und Mathematiker William Clifford angemerkt. Clifford führte in diesem Zusammenhang das Beispiel eines Schiffseigners an, der ein Schiff ohne die notwendigen Sicherheitsüberprüfungen auf See schickte. Der Schiffseigner wünschte den Passagieren alles Gute, aber als das Schiff sank, strich er gefühllos die Versicherungssumme ein. Er empfand keine Reue, denn er wusste nicht, dass sein Schiff unsicher war.

Clifford geht es nun darum zu zeigen, dass dieser Mann ein Schurke war. Er hatte nicht das Recht, sein Schiff ohne die nötigen Nachweise für seetüchtig zu erklären. Clifford folgert daraus, dass wir nur das für wahr halten sollten, was hinlänglich bewiesen ist – alles andere sollten wir als falsch ablehnen. Zusammengefasst: Das Fehlen von Beweisen ist der Beweis des Fehlens.

Meiner Meinung nach verwechselt diese Sichtweise aber das, was eine bestimmte Person unter den vorliegenden Umständen weiß, mit dem, was der Fall ist oder nicht der Fall ist. Und diesen Unterschied halte ich für sehr wichtig. Stellen wir uns zum Beispiel einmal einen Menschen vor, der im 6. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland lebte. Ihm sind nach aller Erfahrung und allen ihm vorliegenden Beweisen nur insgesamt drei Kontinente auf dieser Erde bekannt, keine anderen Planeten und auch nur die Sterne im Universum, der er mit bloßen Auge erblicken kann. Was sagt uns das über die Zahl der tatsächlich existierenden Kontinente, Planeten und Sterne? Rein gar nichts.

Es sagt uns nur, dass die Griechen über sehr begrenzte Informationen verfügten. Oder denken wir an die gegenwärtigen Forschungen nach Leben auf anderen Planeten. Obwohl bislang ein solches Leben nicht bewiesen werden konnte, wäre es sicherlich sehr überstürzt zu behaupten, dass es so etwas nicht geben kann. Ja, das wäre sehr voreilig. Vor diesem Gedankenhintergrund bin ich der Ansicht, dass das Fehlen von Beweisen noch nichts über den Wahrheitsgehalt einer Annahme aussagt. Das Fehlen von Belegen spricht weder für noch gegen eine These.

„Einen Augenblick“, sagen nun einige, „wenn ich also auf Beweise und Vernunft verzichten soll, auch bei einer Frage wie dem Leben nach dem Tod, die anscheinend außerhalb der Grenzen von Verstand und Belegen liegt, dann öffne ich doch allen möglichen wahnwitzigen Vorstellungen Tor und Tür. Dann müsste ich ja zum Beispiel auch an Einhörner und das unsichtbare fliegende Spaghettimonster glauben, denn deren Existenz kann man ja auch nicht widerlegen.“ Ich finde diesen Einwand berechtigt und erinnere sogar noch einmal an das anfängliche Zitat von Sam Harris, der da sagt: „Sag ihm [einem gläubigen Christen], dass das Buch auf seinem Nachttisch von einer unsichtbaren Gottheit geschrieben wurde, die ihn mit ewigen Feuer bestrafen wird, wenn er nicht jede darin enthaltene unglaubliche Behauptung über das Universum glaubt, dann braucht er dafür anscheinend nicht den geringsten Beweis.“

Nun, der Glaube an ein Leben nach dem Tod oder auch der Glaube an sich kann natürlich nicht bewiesen werden. Aber – und nun kommt mein springender Punkt – aber was wäre, wenn es doch gute und plausible Gründe dafür gäbe, ein Thema wie ‚Gott und Glauben‘ ernster zu nehmen? Ich bin davon überzeugt, dass Glaube durchaus Sinn ergibt; dass Glaube zwar nicht beweisbar, aber durchaus gut begründbar ist. Von daher lautet meine These: Christen saugen sich ihre Hoffnung nicht nur einfach so aus den Fingern und haben neben subjektiven auch objektiv-nachprüfbare Gründe für ihren Glauben und damit auch für den Glauben an ein Leben nach dem Tod.

Was wäre, wenn das stimmt? Wenn der christliche Glaube wirklich kein blinder, sondern ein begründeter Glaube ist? Und Christen glauben ja, dass sie irgendwann einmal in das Leben nach dem Tod eintreten und dann sagen werden: „Endlich zu Hause! Dies ist meine wirkliche Heimat, hierhin gehöre ich. Das ist das Land, nach dem ich mich mein ganzes Leben lang gesehnt habe, ohne es zu wissen!“ Und Christen glauben, dass das keineswegs das Ende sein wird.

All das, was wir je erlebt haben, werden, in den Worten des berühmten irischen Schriftstellers C.S. Lewis, „nur der Umschlag und das Titelblatt“ gewesen sein. Dann werden wir es beginnen können, „das erste Kapitel der großen Geschichte, die noch keiner auf Erden gelesen hat – der Geschichte, die ewig weitergeht und in der jedes Kapitel besser ist als das vorangegangene.“

„Naja“, sagen nun manche, „ist das mit dem Himmel, also das auf ewig mit Gott zusammen sein, nicht reines Wunschdenken?“ Meine Antwort: Nein. Nicht, wenn es stimmt. Denn wie zu Beginn schon einmal kurz erwähnt: Nur, weil ich nach etwas einen Wunsch habe, heißt das ja noch lange nicht, dass dieses Etwas deshalb nicht existiert. Es heißt natürlich auch nicht, dass es existiert – aber wie gesagt: Ich bin der Überzeugung, dass es für Gott und Glauben durchaus gute und plausible Gründe gibt, dass die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod nicht haltlos, sondern gut begründbar ist. (vgl. hierzu etwa diesen Blogbeitrag oder auch diesen hier)

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