Glaube ist kein Wissen und daher nicht überprüfbar.

Danke für diese Beitrag. Wenn es Ihnen hilft, könnte ich das, was den objektiven Gründe für den Glauben zugrunde liegt, problemlos mit dem Wort „Wissen“ umschreiben. Es handelt sich z.B. um wissenschaftliches fundiertes Wissen, dass Jesus gelebt hat, dass seine Lebensberichte historisch weitgehend zuverlässig sind, dass er behauptet hat, Gott selbst zu sein, dass die Kreuzigung wirklich stattfand, dass das Grab Jesu leer war, dass Frauen die ersten Zeugen an diesem Grab waren, dass die Jünger und weitere Juden vorgaben, Jesus sei auferstanden und wirklich Gott selbst, dass die Jünger für diese Botschaft große Anstrengungen unternahmen und  letztlich fast alle den Märtyertod starb etc., dass Juden den „Tag des Herrn“ vom Sabbat (Samstag) auf den Sonntag legten etc.

Das ist nur eine kleine Auswahl an Faktenwissen, die – wenn man sie näher aufschlüsselt – letztendlich in starken Argumenten für den Glauben münden. Gründe, die das, was Christen glauben, zumindest denkmöglich werden lassen. Und das ist ja schon eine ganze Menge.

Darüber hinaus befürchte ich, dass Sie einem Missverständnis beim Wort „Glauben“ unterliegen. Das ist aber wahrscheinlich weniger Ihnen als der deutschen Sprache an sich anzulasten. Wenn ich als Christ sage, dass ich an Gott glaube, damit meine ich das Wort „glauben“ ja nicht in seiner Bedeutung wie im Satz: „Ich glaube, gleich fängt es an zu regnen.“ Nein, wenn Christen das das Verb „glauben“ benutzen, dann in dem Sinne, wie wenn ich zu Ihnen sage: „Ich glaube Dir, dass Du das nicht gesagt hast.“ Sie merken sicherlich den Unterschied. Glauben, wie Christen es meinen, ist am ehesten mit dem Wort „vertrauen“ zu übersetzen: „Ich vertraue Dir, dass Du das nicht gesagt hast.“Als Christ stelle ich also die These auf:

a) Es gibt Gott, b) er ist in Jesus selbst Mensch geworden und c) vertrauenswürdig.

Natürlich stehen für glaubensskeptische Zeitgenossen zunächst einmal die Punkte a) und b) in Frage. Das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Ich habe auch vollstes Verständnis für die „Stimmt`s?-Frage“, ich halte sie sogar für unabdingbar, sofern man keinem blinden Glauben erliegen will. Die Fragen lauten also: Gibt es Gott wirklich – oder nicht? Ist er wirklich in Jesus selbst Mensch geworden – oder nicht? Meiner Ansicht nach gibt es gute (v.a. objektive) Argumente, die a) und b) zumindest denkmöglich machen. Und wie gesagt: Wenn Argumente soweit tragen, dass sie das, was Christen glauben, immerhin „denkmöglich“ werden lassen, dann ist das ja bereits eine ganze Menge.