Hallo, ich habe eine Frage zu Jesu ‚ s Gedankengut. Wurde er durch die Zeloten und Essener beeinflusst? Ich las neulich, dass es die Bergpredigt schon vor ihm gab. Dadurch stellt sich mir die Frage nach der Herkunft des Glaubens. Ist er wirklich Gottes Sohn? Danke für Ihre Mühe. Ulrike

Liebe Ulrike, danke für Ihre gute Frage. Jesus wurde sicherlich nicht von den (gewaltverherrlichenden) Zeloten beeinflusst, er war nun einmal kein Revolutionär im landläufigen Sinne oder gar ein politisch motivierter „Bandenführer“. Dafür sind Jesu Aufrufe gegen Gewalt als politische Vorgehensweise viel zu zahlreich, um das ernsthaft in Betracht zu ziehen.

Auch davon, dass Jesus in Kontakt mit den Essenern (die ohnehin auf historisch wackelingen Beinen stehen) stand, spricht heutzutage kein ernstzunehmender Historiker bzw. Theologe (vgl. z.B. J. Fingers „Jesus – Essener, Guru, Esoteriker?„)

Dennoch bleibt die Frage, die Sie stellen, eine höchst bedeutsame: Wie ist das mit der Herkunft des Glaubens? Ist Jesus wirklich Gottes Sohn – sprich: Gott selbst? Die Antwort hierauf findet sich freilich nicht in der Standortbestimmung der Bergpredigt, so großartig sie auch ist. Christsein meint schließlich eine persönliche und vertrauensvolle Beziehung mit Gott zu haben – darum geht es und das ist der Kern des christlichen Glaubens.

Hierzu stellt sich eben die Frage: Lebt Jesus wirklich? Ist er wirklich von den Toten auferstanden? Und stimmt es schließlich, wenn er sagt:

„Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, will ich mich von euch finden lassen. Das verspreche ich euch.“

„Bittet Gott und er wird euch geben! Sucht und ihr werdet finden! Klopft an und euch wird die Tür geöffnet. Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.“

Jesus verspricht also, sich von uns finden zu lassen, wenn wir ihn wirklich von ganzem Herzen suchen. Die Herkunft (und Richtigkeit) des christlichen Glaubens ist mit dieser Suche und diesem versprochenen Sich-finden-lassen also eng verknüpft.

Mein Vorschlag zur Güte: Lassen Sie sich nur einmal probeweise auf dieses Angebot ein und suchen Sie Jesus von ganzem Herzen oder anders ausgedrückt: wirklich ernstgemeint und ernsthaft. Natürlich mit voll eingeschaltetem Verstand, keine Frage. Eine Möglichkeit hierzu: ein vernünftiger Bibelleseplan. Das ist aber nur ein Vorschlag, wählen Sie natürlich bitte den Weg, der Ihnen am seriösten erscheint.