Jesus sagt selbst, wer mich sucht der wird mich finden. Nun, ich kenne viele Leute aus meiner und anderen Gemeinden die Jesus bis heute suchen und nicht gefunden haben. Es geht vielen Christen so. Es wundert dann nicht, dass viele nach Jahren dann das “Handtuch schmeißen” und sich vom Glauben lösen (oder es versuchen). Man bleibt aus Gewohnheit in/mit der Gemeinde oder besser gesagt beim Glauben. Es ist zu dem ein tolles Gemeinschaftsgefühl. Sollte es Gott/Jesus geben, dann scheint es, dass er sich von manchen Menschen finden lässt und von manchen eben nicht. Ich glaube nicht, dass jetzt alle Menschen die Jesus finden wollten und es nicht geschafft haben, nicht aufrichtig genug gesucht haben… Sie schreiben ja selbst, dass mit Gefühlen zu argumentieren so eine Sache ist. Nichts anderes ist es aber, wenn manche Menschen das Gefühl haben, dass sie Jesus spüren und andere eben nicht. Das scheint alles ein bisschen zu wage, denn Gefühle sind trügerisch.

Und jetzt kommt der springende Punkt: Spürt man Jesus nicht, dann bleibt einem einfach nichts anderes übrig (sofern man es nicht schon längst aufgegeben hat) als zu glauben und sich selbst zu täuschen/belügen bzw. an das zu glauben was in der Bibel steht. Und da diese nun mal von fehlbaren Menschen geschrieben worden ist, enthält sie nun mal Widersprüchliches und tlw. Skurriles. Je nach Jahrhundert wurde bzw. wird die Bibel anders interpretiert. Schwierige Stellen oder sich widersprechende Stellen werden als „Symbolhaft“ dargestellt, andere Stellen nimmt man wiederum wörtlich. Wäre der Kanon der Bibel früher oder später festgelegt worden, würden wahrscheinlich einige Stellen oder ganze Briefe/Evangelien fehlen bzw. andere wieder hinzugekommen sein. Kurz um, das kann es nicht sein! Als moderner und aufgeklärter Mensch bietet die Bibel hier leider keine Hilfe. Was bleibt dann noch?

Danke für Ihren Beitrag. Es ist im Grunde ja nichts Neues, dass einige/viele Menschen, die sich mit dem christlichen Glauben verbunden fühlen, diesem auch wieder dem Rücken kehren. Das wusste man selbst zur Zeit Jesu – dieser sagte selbst einmal:

Bei einigen Menschen ist es [mit dem Glauben] wie mit der Saat, die auf den Weg fällt. Das Wort wird gesät, doch sobald sie es gehört haben, kommt der Satan und nimmt das Wort wieder weg, das in sie hineingesät worden ist.Bei anderen ist es wie mit der Saat, die auf felsigen Boden fällt. Wenn sie das Wort hören, nehmen sie es sofort mit Freuden auf,aber sie sind unbeständige Menschen, Pflanzen ohne Wurzeln. Sobald sie wegen des Wortes in Bedrängnis geraten oder sogar verfolgt werden, wenden sie sich wieder davon ab.

Wieder bei anderen ist es wie mit der Saat, die ins Dorngestrüpp fällt. Sie hören das Wort,doch dann gewinnen die Sorgen dieser Welt, die Verlockungen des Reichtums und andere Begierden Raum und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht.Bei anderen schließlich ist es wie mit der Saat, die auf guten Boden fällt. Sie hören das Wort, nehmen es auf und bringen Frucht: dreißigfach, sechzigfach und hundertfach. (Markus 4,15ff.)

Auch meiner Erfahrung nach gibt es nicht wenige Gründe, warum Menschen wenig bis gar nichts mit Jesus erleben – und aus diesem Grund das Thema „Gott & Glaube“ an den Nagel hängen. In diesem Zusammenhang kann ich nur auf die hervorragende Predigt von Hans P. Royer verweisen, die genau diese Thematik aufgreift. Ich könnte an dieser Stelle nun noch mehr schreiben, verbleibe aber erst einmal bis hierin. Vielleicht ergeben sich aus dem Hören dieses Impulses ja noch weiterführende Fragen.