Es gibt unzählige Götter und Schöpfungsmythen. Selbst wenn wir fest stellen sollten, dass Erde oder das Universum geschaffen worden sind, sagt das absolut nichts darüber aus, WER es geschaffen hat. Es könnte Jehova sein, oder Shiva, oder Manitou oder einer der 20.000 bekannten Götter. Oder einfach nur ein paar Außerirdische, die ihre Technologie ausprobieren wollten. Jedoch, die Annahme, dass ein Schöpfer einer Galaxis sich einem primitiven Hirtenvolk, auf einem vollkommen unbedeutenden Planeten, „offenbart“ und sagt: Ihr sollte keine Krabben essen, ist dagegen wirklich albern.

Danke für den Einwand erst einmal. Ich für meinen Teil würde auch niemals von jmd. verlangen, davon auszugehen, dass wenn Gott existiert, das auch gleich und automatisch der Gott ist, an den Christen glauben. Warum auch? Nein, einen Schritt nach dem nächsten und der allererste Schritt lautet ja immer: Existiert Gott oder existiert er nicht? Da gibt es meiner Ansicht nach durchaus gute Gründe, die die Existenz Gottes durchaus denkmöglich werden lassen.

Und erst dann, wenn man diese grundlegende Frage geklärt hat, lohnt sich ja überhaupt der Schritt zu fragen: Welche Vorstellung von Gott entspricht denn nun eigentlich der Realität? Stimmt überhaupt eine? Und auch hier gibt es gute und plausible Gründe, dem christlichen Glauben weiterhin auf der Spur zu bleiben.

Grundlegend gilt doch aber: Wenn zumindest die Möglichkeit besteht, dass Gott vielleicht doch existiert, wäre es töricht, vorab eine bestimmte Gottesvorstellung auszublenden. (Wobei ich den „Anti-Krabben-Gott“ in der Tat wahrscheinlich auch als lächerlich abtun würde; dafür schmecken die einfach zu gut).

Übrigens: Warum sollte unser Planet „unbedeutend“ sein: Weil unsere Erde schon größenmäßig im Universum „nicht weiter auffällt”? Da wäre meine Gegenfrage, seit wann denn physikalische Größe gleich inhaltliche Bedeutung darstellt? Sehr große Dinge sind für uns oft unwichtig, sehr kleine Dinge dagegen sehr wichtig. Letztlich ist es einfach eine Frage der Fantasie: Wer sagt mir denn, dass das, was mir wichtig vorkommt, weil es bedeutsam aussieht, auch wirklich wichtig ist? Warum z.B. soll ein Spiralnebel wichtiger sein als mein Gesprächspartner? Nur weil der Spiralnebel größer ist?

Das ist ja letztlich kein wirkliches Argument (gegen Gott), sondern lediglich ein Gefühl. Und mit Gefühlen zu argumentieren, ist immer heikel.