Als Christ habe ich eine provokante These – und zwar: Es gibt keine wirklich guten Gründe, die gegen Gott und für den Atheismus sprechen. Ich weiß, das ist eine ambitionierte Aussage. Aber vielleicht gibt es ja wirklich ein triftiges Argument – und nun kommen Sie ins Spiel, mit ihren Gründen und Argumenten gegen Gott. Oder gerne auch Fragen zum Thema „Gott & Glaube“.

Im folgenden Kasten haben Sie die Möglichkeit, Ihre Frage zu formulieren. Eine kurze Formulierung wäre toll. Wird es mal etwas mehr, ist das auch natürlich auch kein Problem. Bitte haben Sie dann aber Verständnis dafür, dass ich den Text – zumindest bei der Fragenübersicht – aus optischen Gründen etwas abkürze. Bei der Antwort selbst steht die Frage in voller Länge, respektlose Passagen werden natürlich ausgeschlossen.

Einwand (nach Einstelldatum)
1 Der Glaube an einen wie auch immer gearteten Gott entspricht nicht erwachsenem, sondern infantilem Wunschdenken.
2 Wenn Eva und Adam Weiß waren und es nach der biblischen Theorie keine Evolutionsgeschichte gibt, woher kommen dann die Schwarzen?
3 „Gott ist tot“ (Nietzsche)
4 Die Nichtexistenz von etwas kann man eben nicht beweisen.
5 Die Annahme der Existenz eines Gottes ist nicht (rational) begründet. Es gibt keine Hinweise, die seine Existenz logisch erscheinen lassen.
6 Wieso braucht Gott Anbetung und warum wird er schwach, wenn ihn keiner anbetet?
7 Wieso lässt Gott den Menschen keine Wahl außer bedingungsloser Unterwerfung (Sklave im Himmel) und ewiger Strafe (Hölle)? Da beides unangenehm ist, würde ich Gott als grausam und lieblos bezeichnen.
8 Warum sollte gegen etwas argumentiert werden, dessen Existenz nur auf Schutzmechanismen des menschlichen Gehirns aufbaut, gegen etwas, das es nicht einmal braucht?
9 Gott ist nur eine Variable Als die Religionen „aufgeblüht“ sind, war die Wissenschaft nicht sehr weit fortgeschritten. Deshalb brauchten die Menschen einen Lückenfüller, der ihnen die Gebiete ausfüllt über die, die Menschen noch nicht viel wussten, doch von Tag zu Tag werden die Lücken kleiner. Zwar gibt es heute noch einige „Lücken“ und vlt. werden wir die niemals schließen können, doch 99% der Welt können wir ohne einen Gott erklären. Er ist unnütz geworden.
10 Wie bitte kann es sein, dass ein allwissendes, allmächtiges Wesen es nicht schafft, seine Wunschvorstellung zu verwirklichen? (das alle seine Geschöpfe bei ihm sein können und glücklich werden)
11 Wenn Gott alles erschuf muss er der Anfang jeder Kausalkette sein. Demnach ist er ENTWEDER auch SELBST an unseren Handlungen Schuld (und zwar komplett, weil er der ist, der alles andere Entschieden hat und seine Folgen mit einkalkuliert hat) ODER es gibt eine Lücke in der Kausalkette zwischen Gott und uns, so dass er nicht der Grund dafür ist, was für einen Charakter wir haben. Das wäre dann Zufall. Wir können gar nicht selbst schuld sein.
12 Gott hat also ein unfassbar riesiges Universum,mit mehr Galaxien als die Milchstrasse Himmelskörper hat,erschaffen um auf der,im Vergleich,unbedeutenden und äußerst winzigen Erde Leben zu zeugen?? Man muß sich schon einer massiven Gehirnwäsche unterwerfen um das zu glauben!
13 Es gibt keinen plausiblen Grund, warum es Gott geben sollte…
14 Lasse man „Gott“ aus mal dem Spiel. Doch gegen die Kirche, gegen „Gottes Bodenpersonal“ – da gibt es tausende Gründe gegen die Kirche(n) zu sein.
15 Eine Behauptung lässt sich nicht rechtfertigen, weil die Gegenbeweise fehlen. Eine Behauptung lässt sich NUR rechtfertigen, wenn man Gründe, Argumente, Beweise und Evidenzen FÜR diese Position anführen kann.
16 Der Atheismus ist keine Behauptung, sondern die Ablehnung einer solchen. Wer eine Behauptung aufstellt, ist in der Beweispflicht.
17 Ich weigere mich zu beweisen, dass ich existiere“ sagt Gott, „Denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts.“ „Aber,“ sagt der Mensch, „Glaube an dich ist doch ein Beweis deiner Existenz? Er beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich, deiner eigenen Argumente zufolge, nicht. Quod erat demonstrandum.“ „Ach du lieber Gott“ sagt Gott, „daran habe ich nicht gedacht“ und löste sich prompt in ein Logikwölkchen auf.
18 Ihre Gegenargumente für einen „Gott“ zielen immer auf`s Gleiche hinaus! Im Grunde genommen, argumentieren Sie nur das alt Bekannte, und wenig Überzeugende: Atheisten haben keinen Beweis gegen „Gott“! Aber ich bleibe dabei. Die Nichtexistens von Nichts (oder besser ausgedrückt) einem Hirngespinnst lässt sich nun mal nicht beweisen!!
19 »Gott existiert« ist eine Aussage. Wenn man behauptet, dass diese Aussage falsch ist, muss man das Gegenteil (»Gott existiert nicht«) beweisen, weil man ja nur an etwas glaubt, was man beweisen kann. Da man die Aussage »Gott existiert nicht« nicht beweisen kann, verstößt man gegen die Regel, die man selbst aufgestellt hat, nämlich nur das zu glauben, was man beweisen kann.
20 Warum glauben Sie nicht an die Existenz von Zeus? Sie müssten dazu, dem eigenen Bekunden nach, ja einen Beleg haben, dass es Zeus nicht gibt. Sonst ist Ihre Position, dass es nur einen Gott gibt, nicht haltbar. Statt Zeus kann man nicht nur einen beliebigen anderen Gott einsetzen, sondern beliebigen Unsinn. Wie kann man nur glauben, es gäbe keine Einhörner, wenn man nicht beweisen  kann, dass es keine Einhörner gibt?
21 Es gibt einfach zuviel Leid und Elend auf der Welt!
22 Warum immer nur Gott?? Warum nicht Harry Potter, Batman, Zeus, das fliegende Spaghettimonster usw…?
23 Wenn es einen Gott gibt, wieso lässt er so viele (Welt-)Religionen zu? Der Hinduismus (Polytheismus) und der Buddhismus (eher atheistisch) beispielsweise sind ja viel älter als das Christentum bzw. tlw. älter oder gleich alt wie die jüdische Religion – warum hat Gott nicht versucht das für die Anhänger dieser Religionen ersichtlich zu machen? Wenn jede Religion ein Stück Wahrheit beinhaltet, dann ist es letztendlich egal (bzw. kann Gott mir nicht böse sein, wenn ich die Religion wechsle) welcher Religion man angehört so lange man an etwas Höheres glaubt…
24 Ist Gott nicht irgendwie ungerecht, wenn er über die ganze Erde eine riesige Sinflut gesandt hat und dabei fast alle Menschen starben?
25 Wenn Gott allmächtig ist, dann muss er in der Lage sein, einen beliebig schweren Stein zu erschaffen. Kann er auch einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass Gott ihn nicht heben kann? Wenn er ihn erschaffen kann, dann ist er nicht allmächtig, weil es einen Stein gibt, den er nicht heben kann. Wenn er ihn nicht erschaffen kann, dann ist er bereits am Erschaffen dieses Steins gescheitert und damit auch nicht allmächtig. Es existiert nur eine logische Antwort auf dieses Dilemma.
26 Der Mensch hat grundsätzlich die Freiheit, zu tun und zu wählen, was er möchte. Wenn ein Mensch sich entscheidet, den Atheismus für überzeugend oder stimmig zu halten oder gar für wahr und richtig, dann ist das ein plausibler Grund.
27 Ließe sich Gott wissenschaftlich fassen und beweisen, wäre er nicht mehr Gott. Diese fundamentale Erkenntnis lässt als einzig mögliche Antwort die des Glaubens zu! Es ist nun aber ein Gebot der Klugheit über UNBEWEISBARES keinen Streit zu beginnen.
28 Wenn Gott allwissend ist musste er ja schon vor Erschaffung der Menschheit gewusst haben, dass wir uns, unserem freien Willen gemäß, gegen eine Beziehung zu ihm entscheiden würden. Wenn er doch wusste, dass sich die Menschen immer und immer wieder von ihm abwenden, warum hat er solange gewartet hat und hat all das Leid in der Welt zugelassen hat, bis Jesus uns endgültig mit ihm versöhnt hat? Er musste doch wissen, dass das alles passiert. Wenn er uns so sehr liebt, warum muss der Mensch all das Leid und Tod ertragen?
29 Zwar hat uns Gott einen freien Willen gegeben, um uns bewusst für oder gegen eine Beziehung mit ihm entscheiden zu können. Ist der freie Wille jedoch nicht dadurch eingeschränkt, dass wenn wir uns gegen Gott entscheiden, schlechtes widerfährt und wenn wir uns für ihn entscheiden gutes. Ist das nicht eine Art der Erpressung: Wenn du dich gegen mich entscheidest, dann musst du dafür bezahlen und nur wenn du tust was ich dir sage verschone ich dich? Ist das nicht auch ein Art der Selbstverliebtheit bzw. Selbstbeweihräucherung Gottes?
30 Im Namen Gottes wurden schon immer und werden nach wie vor Kriege geführt und Menschen getötet. Wenn es denn einen Gott gibt, dann müsste er sich doch zu erkennen geben, damit das aufhört. Daraus könnte man schließen, es gibt ihn nicht. ODER aber es gibt nicht nur den einen Gott, sondern viele Götter die in, salopp gesagt, Konkurrenz zu einander stehen – dann ist aber auch das monotheistische Christentum hinfällig.
31 Die Christenheit selbst!
32 Es gibt ja bekanntlich eine Menge an verschiedenen Religionen, Ideologien, Philosophien mit ihren mehr oder weniger überzeugenden Argumenten. Angenommen nun das Christentum sagt sie Wahrheit, so sind oben genannten Sachen trotzdem in der Lage die Wahrheit sehr zu vernebeln. Nun das Argument: Gott ist ja gerecht und nicht zu beweisen. Wenn nun jemand aufgrund dieser Wahrheitsunschärfe ins hintertreffen gerät so läuft das zumindest gegen die Tatsache das Gott gerecht ist.
33 An Gott zu glauben war früher viel einfacher und leichter als in der heutigen modernen Welt – das lässt sich nicht von der Hand weisen. Viele Wundererzählung aus der Bibel, kann man heute sehr plausibel erklären (früher Besessenheit, Dämonenaustreibung – heute psychische Störungen, etc.). Vieles (Wetterphänomene, etc.) erschien den Menschen früher als etwas Göttliches, als ein Zeichen – würde heute kaum jemand mehr machen. Wenn es denn einen Gott gibt, dann macht er es einen modernen und aufgeklärten Menschen nicht gerade leicht, vielleicht sogar fast unmöglich, an ihn zu glauben…
34 Glaube gibt Kraft und Mut, das will ich nicht bestreiten. Jeder Mensch fragt sich nach dem Sinn des Lebens und was nach dem Tod kommt- und glaubt man an gar nichts verzweifelt und verbittert man. Für mich ist es ein Dilemma. ich kann angesichts der Lage, die auf dieser Welt herrscht nicht an Gott glauben, weiß aber das ich früher oder später irgendwas brauche an dem ich mich festhalten kann- etwas was Zeitlos ist und vermeintliche Antworten auf meine Fragen gibt. Wenn es einen Gott gibt, dann ist er nichts an dem man sich festhalten kann sondern gleichgültig und kalt.
35 Heilige Bücher wie beispielsweise die Bibel sind einfach zu widersprüchlich (zB Nächsten/Feindesliebe vs. ständige Kriegshetze im AT) als dass sie von Gott inspiriert sein könnten. Kein Wunder, dass jede Konfession, etc. immer gerade die Bibelstellen zitiert, die ihre Standpunkte unterstützen und andere werden einfach ignoriert. Viele Seiten, viel Interpretationsspielraum – Gottes Plan?
36 Annahmen: 1. Gott ist gut; 2. sämtliche Dinge sind von Gott abzuleiten Nun existiert aber auch etwas was man Böse nennt. Wenn nun das Böse diametral dem Guten gegenübersteht, so folgt daraus, dass auch dieses aus Gott abzuleiten ist. Dies führt aber zu einem Widerspruch, da Gott dann sowohl Gut als auch Böse wäre.
37 Wenn der Mensch echte Willensautonomie besitzt und Gott 100% allmächtig ist, wie kann dann Gott echte Willensfreiheit zulassen, er ist doch dann im Bezug darauf nicht mehr allmächtig, oder?
38 Wenn wir einen Gott hätten, der im Voraus weiß, was geschehen wird, wo wäre dann unsere Endscheidungsfreiheit?
39 Wenn alles eine Ursache hat, welche Ursache hat dann Gott?
40 Welchen Gott meinen Sie denn? Es gibt so viele Götter in und außerhalb unseres Universums, da kann ich mich nicht für einen Einzelnen entscheiden, welcher ist jetzt der Richtige? Jede Religion behauptet etwas Anderes. Da lass ich es lieber. Bringt ja nichts.
41 Wenn es Gott gibt und er allwissend ist, wie es in der Bibel steht, gibt es keinen freien Willen. So machen die 10 Gebote, Himmel und Hölle keinen Sinn. 
42 Warum an den christlichen Gott glauben? Warum nicht an Thor, Zeus oder an die Wirksamkeit der Sterne? Es gibt da keine Unterschiede. Religionen kommen und vergehen und dann kommt wieder was neues, woran man glauben kann.
43 Das woran man glaubt, hängt meistens von seinem Umfeld und da, wo man aufgewachsen ist, zusammen. Hängt Himmel und Hölle davon ab, an welchen Baum man gepinkelt hat? Kann der Atheist etwas gegen seine Meinung? Solltest du nicht den Koran lesen, weil es ja angeblich das letzte Buch „unverfälscht“ vom Erzengel Gabriel überbracht wurde? Wir bewegen uns alle wohl auf unsicherem Pfaden. 
44 Gott ist keine Person oder etwas Persönliches. Gott ist alles was ist, jede Blume, jedes Sandkorn, jeder Mensch. Jesus sagte schon: „Der Vater und ich sind eins.“ Wir sind alle Eins. Alles was existiert ist das Eine. Alles passiert als ein Ausdruck des Einen. Die christliche Vorstellung des Getrenntseins von einem persönlichen Gott mit langem Bart der bestraft und belohnt ist eher eine kindliche Vorstellung. 
45 Vielleicht ist alles wahr, was ich für wahr halte. Wenn ich sterbe und war Buddhist, dann erscheint mir Buddha. Bin ich Indianer kommt Manitu oder als Christ erscheint Jesus und glaube ich an nichts kommt nichts. Wer weiß das schon? Alles Spekulationen. Darüber zu diskutieren, ob es Gott gibt oder nicht führt zu nichts, weil man es weder beweisen noch widerlegen kann.
46 Glaubt man nur an die Bibel, um der gefürchteten Hölle zu entgehen? Gibt es die Sündenvergebung durch Jesus nicht erst seit Martin Luther?
47 Sie schreiben, dass schon viele Gottes bzw. Jesus Erfahrungen gemacht haben. Wenn ich Christ bin und viel über Jesus und Gott nachsinne wird mir irgendwann im Traum auch so etwas erscheinen. Solche Glaubensmuster sind alle im Unterbewusstsein und an was ich am meisten denke wird dann zu meiner Erfahrung. Alles ganz einfach…
48 Gott sagt in den 10 Geboten du sollt nicht töten. Bei der Sinflut starben viele Menschen genau wie bei den 7 Plagen.Gott hält sich damit selber nicht an die Gebote. Das wäre das gleiche wie wenn mein Vater sagt du sollst nicht rauchen sich aber eine nach der anderen anzündet. Wie soll man das ernst nehmen? Zu viele Widersprüche die man auch nicht weg diskutieren kann. Wenn man an ein Buch wie die Bibel glaubt dann komplett und nicht nur das Neue Testament mit Jesus Christus.
49 Laut der Pascalschen Wette ist es besser an Gott zu glauben, als es nicht zu tun. Was ist, wenn man sich trotz ehrlicher Versuche, nicht dazu überwinden kann, weil die eigene Vernunft stärker ist? Viele Menschen sind nun mal religiös „unmusikalisch“.
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